2014 stand im Zeichen der Profitabilität, nachdem in den Vorjahren die Produktivität im Fokus stand. Dadurch hat sich unsere Volksbank in den relevanten Kennzahlen gegenüber dem Vorjahr nochmals verbessert, sagte Dr. Lukas Kuhn zu Beginn der Pressekonferenz. Sein Vorstandskollege Hermann Sonnenschein unterstrich, dass diese positive Entwicklung insbesondere durch das profitable Wachstum im Kundeneinlagen- und Kundenkreditgeschäft getragen wird.
Im Vorstandsgremium ist Dr. Lukas Kuhn für die Steuerung und Produktion und Hermann Sonnenschein für den Markt zuständig.
Mit einer Gesamtkapitalquote von 24,2% und einer Kernkapitalquote von 21,4% heben wir uns von unseren Mitbewerbern maßgeblich ab. Mit der sehr guten Eigenkapitalausstattung können wir die ständig steigenden aufsichtsrechtlichen Eigenmittelanforderungen gut abdecken und haben dennoch zusätzlichen Handlungsspielraum für die Weiterentwicklung unserer strategischen Ausrichtung als „Direktbank und Beraterbank in einem“. Lassen Sie mich jetzt bezüglich der Gewinn- und Verlustrechnung konkreter werden, bevor Herr Sonnenschein auf ausgewählte bilanzielle Entwicklungen näher eingehen wird, sagte Dr. Kuhn.
Gegenüber dem Vorjahr und der ursprünglichen Planung für das laufende Jahr 2014 konnte der Zinsüberschuss sowie das Betriebsergebnis vor und nach Bewertung maßgeblich gesteigert werden. Der Zinsüberschuss stieg von 35,9 Mio. EUR um 3,4 Mio. EUR auf 39,3 Mio. EUR an. Gleichzeitig verbesserte sich das Betriebsergebnis vor Risikovorsorge von 14,7 Mio. EUR auf 19,0 Mio. EUR. Noch deutlicher ist der Anstieg beim Betriebsergebnis nach Risikovorsorge ausgefallen. Dieses stieg von 13,8 Mio. EUR auf 21,4 Mio. EUR, was gleichzeitig auch dem Ergebnis vor Steuern entspricht. Die Cost-Income-Ratio ist eine wichtige Kennzahl zur Messung der Profitabilität. Sie zeigt auf, wie viel Aufwand die Bank zur Generierung einer Geldeinheit an Ertrag benötigt. In 2014 verbesserte sich die Cost-Income-Ratio von 69,6 auf 65,6. Nicht zu vergessen in einem sehr schwierigen Zinsumfeld.
Im Kundengeschäft gibt es ebenfalls einige interessante Entwicklungen, fährt Sonnenschein fort. Gestützt wurden die Ergebnisverbesserungen durch den Anstieg des betreuten Kundenkreditvolumens auf 1.154 Mio. EUR und des deutlich gesteigerten Kundenanlagevolumens in Höhe von 2.898 Mio. EUR.
Insgesamt konnten wir 225 Mio. EUR Neudarlehen an unsere Kunden ausreichen, was unter dem Strich zu einem Anstieg unseres bilanziellen Kreditvolumens von 2,5% führte. Hiervon entfielen 134 Mio. EUR auf die private Wohnbaufinanzierung und Konsumentenkredite.
Der Anstieg der Kundeneinlagen um 115 Mio. EUR ist insbesondere auf unsere guten Konditionen zurückzuführen. Bei unserem Top-Konto „VR-GiroOnline“ zahlen wir für Guthaben ab € 2.500 bis € 100.000 einen Habenzinssatz von aktuell 0,4%. Für die kurzfristige Inanspruchnahme des Dispositionskredites berechnen wir aktuell 6,95%. Alle Online-Transaktionen sind gebührenfrei.
Unsere Mitglieder und Kunden sind, wie viele andere auch, von der Niedrigzinssituation nachhaltig betroffen. Insbesondere die Sicherung des Lebensstandards im Alter steht dabei im Vordergrund. Wir haben daher unsere „genossenschaftliche Beratung“ im Schwerpunkt hierauf ausgerichtet.
Der typische deutsche Anleger hält sein Vermögen gerne und bevorzugt auf dem Spar- oder Festgeldkonto. Diese Mentalität führt in Zeiten des extremen Niedrigzinsniveaus zu herben Rückschlägen bezüglich der geplanten Vermögensentwicklung. Der Zinseszinseffekt, oft als achtes Weltwunder bezeichnet funktioniert nicht mehr.
Umso mehr freut es uns, dass es uns gelungen ist, viele unserer Kunden davon zu überzeugen einen Teil ihres Geldes in andere Anlageklassen anzulegen. Selbstredend immer unter Berücksichtigung der individuellen Einkommens- und Vermögenssituation sowie Risikoneigung. Hier spielten vor allem Immobilien- und Aktienfonds oder diverse Fonds- Mischformen eine wichtige Rolle.
Insgesamt lag der Bruttoabsatz im Wertpapiergeschäft bei erfreulichen 235 Mio. EUR. Auch das wichtige Altersvorsorgethema „Lebensversicherung“ konnte unsere Kunden überzeugen. Das in 2014 abgeschlossene Lebensversicherungsvolumen betrug ca. 43 Mio. EUR.
Unter Finanzierungsgesichtspunkten ist das aktuelle Zinsniveau sehr attraktiv, insbesondere auch, wenn man an Investitionen in der Zukunft denkt. Hierfür bietet der Bausparvertrag allen Privatkunden die optimale Möglichkeit sich auf lange Sicht einen historisch niedrigen Zinssatz zu sichern. In 2014 haben viele Kunden diese Chance zum Abschluss eines Bausparvertrages genutzt. Die an die Bausparkasse Schwäbisch-Hall vermittelte Bausparsumme betrug ca. 90 Mio. EUR.
Insgesamt freuen wir uns über ein erfolgreiches Jahr 2014 in der Zusammenarbeit mit unseren Mitgliedern und Kunden.
Im Geschäftsjahr 2015 wollen die beiden Vorstände gemeinsam mit ihren Mitarbeitern die vorhandenen Potenziale noch besser nutzen. Hierfür werden sie auch zukunftsgerichtete Investitionen tätigen ohne die Entwicklung des Verwaltungsaufwandes aus den Augen zu verlieren. Wir werden in den nächsten Jahren mehr junge Menschen ausbilden, sukzessive unsere Arbeitgeberattraktivität erhöhen und den Firmen- und Privatkunden im Kreis Göppingen als innovativer Finanzierer mit einer ganzheitlichen Beratung in guten wie in schwierigen Zeiten zur Seite stehen.
Allerdings müssen wir uns darauf einstellen, dass sich die Ertragslage in den nächsten Jahren aufgrund des anhaltenden niedrigen Zinsniveaus sukzessive verringern wird und demzufolge die Gewinnthesaurierungen geringer ausfallen werden.
Aber jetzt freuen wir uns erst einmal auf unser 150-jähriges Jubiläum, das wir mit unseren Mitarbeitern, Kunden und Mitgliedern gebührend feiern wollen. Besuchen Sie unsere Ausstellung in der Hauptstelle Göppingen, Poststraße 4, die ab dem 17. April 2015 für jedermann zugänglich ist. Sie werden staunen, was 150 Jahre Rückblick alles zu Tage tragen.